Die Geschichte von Junibacken
… beginnt mit Astrid Lindgren. Als sie das erste Mal von dem Projekt hörte, hielt sie es für eine ganz nette Idee, aber sie wollte nichts mit einer Art „Astrid Lindgren-Haus“ zu tun haben. Aber ein Ort, an dem andere Kinderbuchautoren und Illustratoren vorgestellt werden und anderen zur Inspiration dient, das war etwas anderes – das war in Ordnung. Und so kam es dann auch. Staffan Götestam, der Astrid Lindgren die Idee vorstellte, hatte bereits in dieselbe Richtung gedacht: „Ich wollte ein Kulturzentrum für Kinder und Erwachsene schaffen. Keine altmodische, spießige Einrichtung, sondern etwas Innovatives, das mit Leben und Inhalt gefüllt ist und anregt!”
Mit dem Zug in die Welt der Sagen und Geschichten
Von Anfang an gab es die Idee eines kleinen Zuges, mit dem man durch einige von Astrids Geschichten fuhr. Diese sollten mithilfe von Tableaus, Beleuchtung, Dialogen und Musik dargestellt werden. Mit der Gestaltung der Kulissen wurde die Illustratorin Marit Törnqvist beauftragt, die zunächst zögerte: wie in aller Welt sollte sie den Büchern gerecht werden? Die Strategie bestand darin, immer wieder zu den Geschichten zurückzukehren und dem Text treu zu bleiben – und bei der Gestaltung der Szenen eng mit Astrid selbst zusammenzuarbeiten.
Die Entwicklung des Geschichtenzugs dauerte fast zwei Jahre. In dieser Zeit waren in der schwedischen Theater- und Musikwelt praktisch keine Talente im Bereich Bühnenbild aufzutreiben – alle arbeiteten an Junibacken! Puppenmacher, Bühnenbildner, Requisiteure, Theaterschreiner – fieberhaft waren sie damit beschäftigt, den Geschichtenzug rechtzeitig zur Eröffnung am 8. Juni 1996 fertig zu stellen. Astrid selbst war mit dem Ergebnis sehr zufrieden. In einem Brief an Marit Törnqvist schrieb sie am 4. Februar 1997:
„Jeder, der uns besucht, ist erstaunt, dass es so etwas gibt, und mir fällt kein anderes Kindermuseum ein, das auch nur annähernd an das herankommt, was man in Junibacken erschaffen hat.“
Die Magie zwischen den Zeilen
Heute ist Junibacken ein Kinderkulturzentrum, in dem das Buch im Mittelpunkt steht. Alles, was wir tun, ist auf unser oberstes Ziel ausgerichtet: die Lust am Lesen zu wecken. Wir wollen Kreativität und Fantasie fördern – und den Zauber zeigen, der sich zwischen Buchdeckeln stecken kann. Dies tun wir mit Ausstellungen und Theateraufführungen, die auf den Werken der besten Kinderbuchautoren der nordischen Länder basieren. Mit über 1 500 Aufführungen pro Jahr sind wir mit Sicherheit einer der größten Kindertheaterproduzenten des Landes, und unsere Kinderbuchhandlung ist die größte in Schweden. Die von uns erwirtschafteten Gewinne fließen direkt zurück in unsere Aktivitäten – nichts wird als Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet. Und Junibacken erhält keine staatlichen Zuschüsse, sondern finanziert sich vollständig aus seinen eigenen Einnahmen.
Ein ambitioniertes Kulturzentrum für Kinder
Unser Ziel ist es, weiterhin im Geiste von Astrid Lindgren kreativ zu sein, zu inspirieren und zu stimulieren. Wir wollen ein Ort sein, wo Kindern und Erwachsenen Eindrücke vermittelt werden, die länger andauern als eine Fahrt auf einem Karussell. Wir wollen ein Kinderkulturzentrum sein, das sich nicht vor schwierigen Themen drückt, sondern sich traut, über alles zu sprechen, was im Leben wichtig ist. So wie Astrid Lindgren es in ihren Büchern getan hat. Und so wie all die fantastischen Autoren und Illustratoren, die wir auch heute immer wieder entdecken. Herzlich willkommen in Junibacken!